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Adventus in Meymac

L’Abbaye Saint-André
Centre d’Art Contemporain in Meymac, 2012
Kuratorin: Caroline Bissière

Die Reise als soziales und mentales Erlebnis

2012 realisiert Simon Beer den monumentalen Adventskalender an der Fassade des ehemaligen Klosters in Meymac. Jedes Adventsfenster ist einem spezifischen Ortswappen und einem passenden Sinnspruch gewidmet.

Grundlage bildet der 930 km lange Fussmarsch, den der Künstler im Sommer 2012 in 25 streng festgelegten Tagesetappen von Zürich nach Meymac zurücklegt. Jeder Tag, muss ihn in eine Abtei, ein Frauenkloster oder ein Pfarramt führen.

In der Schweiz sind das die Stationen: Zürich, Cham, Rickenbach, Schüpfheim, Langnau, Bern, Fribourg, Romont, Cully, Rolle, Genève und in Frankreich: Bellegarde-sur-Valserine, Nantua, Bourg en Bresse, Le Plantay, Lyon, Eveux, Saint Galmier, Saint-Bonnet-Le-Château, La Chaise Dieu, Langeac, Lavaudieu, Blesle, Marcenat, Bort-les-Orgues und Meymac.

Der ganze Adventskalender ist das Ergebnis einer physischen Höchstleistung, einer einmonatigen Live-Performance, die zugleich einer Reise der Selbsterkenntnis, einer persönlichen Pilgerreise nahekommt, wenn auch nicht die klassischen Stationen einen Pilgerwegs abgeschritten werden. Eine solche Reise ist auch ein soziales und mentales Ereignis, führte sie Simon Beer doch zu bemerkenswerten Begegnungen und zu nachhaltigem Austausch mit Geistlichen an religiösen Stätten und in Institutionen der religiösen Tradition. In intensiven Gesprächen mit Pfarrern oder Vorsteherinnen und Vorsteher eines Klosters destillieren sich bedeutsame Kerngedanken zum Künstlerprojekt heraus, die sich zudem zum einen aus dem Wunsch: "Welchen Wunsch/Rat geben Sie mir mit auf meinem weiteren Weg?" ergeben und zum anderen als Quintessenz in die massgebenden Leit- und Denksprüche einfliessen.

So findet sich beispielsweise am ersten Tag „Dilatato corde per viam tuam procede“ (Schreite auf Deinem Weg fort mit geöffnetem Herzen), oder repräsentieren „Iter nos perficit“ (Es ist der Weg der uns macht) den 7. Tag und „Sibilus aurae tenuis“ (Das Rascheln eines angehaltenen Atems) den 18. Tag, um schliesslich mit „Surge et ambula“ (Steh auf und geh) am 25. Tag zu enden.

Sei es eine Bibelstelle, ein Kernsatz, ein religiöser Ratschlag oder eine spirituelle Weisung, die Tagesdevise ist in lateinischer Sprache artikuliert.

 


14. Tag, in der Näche von Le Plantay.

12. Tag, Nantua mit Père Pierre Le Bourgeois, Abbatiale St. Michel.

21. Tag, La Chaise Dieu mit Frère Jean Théophane, Abbatiale Saint Robert.

2. Tag, Cham-Hadorn mit Schwester Maria Consolata, Kloster Frauenthal.


25. Tag, nach 930km Ankunft in Meymac.